Planta, Leonarda von (1920-2005)
Geb. in Livorno, aufgewachsen in Arezzo, Toskana, wo die Eltern ein Landgut besassen. Bürgerin von Guarda und
Ardez. Die Sommerferien verbrachte die Familie jeweils im Engadin. Die Zweisprachigkeit Rätoromanisch
(Vallader)-Italienisch prägte ihr Leben. Matura in Arezzo, 1938/39 an der Universität in Lausanne, anschliessend Studium in Florenz. 1943 kriegsbedingte Rückkehr in die Schweiz. 1943-1945 als
Korrespondentin beim IKRK. Nach dem Krieg Wiederaufnahme des Geschichtsstudiums in Florenz (Nebenfächer: Kunstgeschichte, klassische Archäologie, ital./franz. Literatur, lat. Sprache und Literatur). 1947 Doktorat
in Florenz mit einer Dissertation über die Conti Guidi, Grandi di Tuscia. Kennerin der Volkskunst des Engadins und des übrigen Graubündens.
Beruflicher Werdegang: Stage bei der Nationalbibliothek, 1952-1963 Bibliothekarin im Istituto Svizzero in Rom, wo Planta das reiche Kulturleben in einer nach dem Krieg neu erwachenden Stadt und die viele Kontakte zur internationalen Kulturszene schätzte. 1963 Rückkehr in die Schweiz und Arbeit in Basel bei der damaligen „Schweizerischen Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte“, 1969 Stellenantritt als Konservatorin im Rätischen Museum in Chur. 1976-1982 deren Direktorin. Verlängerte die Öffnungszeiten um den Sonntag, öffnete den Eingang vom Garten her und kuratierte zahlreiche bedeutende Ausstellungen. „Vezzand quai hoz, davò bod 20 ans, am para sco scha il destin (clamain uschena) am haja tut per man per am manar, davò üna experienza da 5 ans a Basilea […] al museum retic a Cuoira, ingiua cha eu n’ha podü dovrar l’experienza fatta utrò per il bön da meis chantun, per derasar e far cunuoscher üna part da sia cultura e da sia istorigia.“ (Zitat aus dem Lebenslauf).
Publikationen: Vorträge, Übersetzungen, Aufsatz über Otto de Planta-Wildenberg, 1868-1897,
u.a.m.
Ausstellungen: 1977/78 Urgeschichtlicher Passverkehr; 1979: Macramé aus der Sammlung von Anna
und Teodora Maurizio von Vicosoprano, 1978 in Bern, 1979 in Chur und anschliessend in Stampa gezeigt.
Ehrungen: Im Jahr 2000 erhielt sie einen Anerkennungspreis des Kantons
Graubünden.
Teilnachlass: Frauenkulturarchiv Graubünden, Chur.
Piguet-Lansel, Bigna
von Sent, Tochter von Peider Lansel. Sie schrieb selber verschiedene Publikationen; z.B. in: Musa rumantscha, 1950, herausgegeben von der Lia Rumantscha.